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Aschermittwoch 2021:Beginn der Fastenzeit - Vorbereitung auf Ostern in besonderen Zeiten

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Datum:
16. Feb. 2021
Von:
Pfarrer Wolfgang Pütz

Beginnen wir im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Gnade und Liebe und Friede unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen.

Liebe Schulgemeinschaft,
 
heute ist Aschermittwoch. Der Auftakt der 40 tägigen Fastenzeit bis Ostern. 
Eigentlich wären wir heute alle hier in der Schule und eigentlich ständen heute die unterschiedlichen Aschermittwochgottesdienste für die Klassen und Stufen unserer beiden Schulen mit Spendung des Aschenkreuzes an.
Zu Corona-Zeiten nicht möglich. Jedenfalls nicht so, wie wir es gewohnt sind. Wie so vieles in diesen Tagen und Wochen und Monaten nicht möglich ist. Zumindest nicht so, wie wir es gewohnt sind.
Und wir sehnen uns alle nach Öffnung der Schule, nach Treffen mit Freundinnen und Freunden, nach Aufsuchen von Geschäften, Sportstudios, Musikläden. Die Sehnsucht nach „Normalität“ – sie ist groß. Sehr groß sogar. Wobei wir gleichzeitig wissen, dass es die „Normalität“ nicht mehr gibt. 
Wir erleben eine der größten Pandemien weltweit. Und die Zukunft ist ungewiss – wie es weitergeht mit den mutierten Viren aus GB und Südafrika.
 
Und dennoch geht es weiter!!! Gut so!!! Das Lied von Kasalla "Und wir sin immer noch do", es will uns Mut und Kraft und Zuversicht geben. Es will uns an die guten, schönen, ausgelassenen Zeiten denken, die wiederkommen werden. Davon bin ich wie viele andere zutiefst überzeugt. Denn wir lassen uns nicht unterkriegen. 
Wir lassen uns den Blick nach vorne, in die Zukunft, in die Zeit des Miteinanders, der Freude, des sich in den Arm Nehmens, nicht nehmen.

Ein Gebet von einem von mir sehr geschätzten Kollegen aus Köln möchte ich Euch hier mitgeben:
 
Deine Gnade legt sich auf alle Wege. 
Dein Licht tanzt in allen Seelen.
Deine Liebe berührt alle Herzen.
Dein Atem beflügelt alle Schritte.
Deine Wolken schenken allen Leben.
Dein Regen wäscht alle Schatten hell.
Über allen Wegen ist Heimat.
Über alle Seelen ist Ewigkeit.
Über alle Herzen ist Liebe.
Über allen Schritten ist Segen.
Über allem Leben ist Licht.
Über allem Schatten ist Himmel.
Über allem Anfang und Ende bist Du.
 
(Michael Lehmler)
 
Asche entsteht aus einem Verbrennungsvorgang. Mit Sauerstoff und Feuer wird Material zersetzt in Asche. Die Asche ist das Produkt, was am Ende bleibt.
Und gleichzeitig erwächst aus der Asche etwas Neues, Frisches, Lebendiges. Die Asche erinnert uns an die Vergänglichkeit unseres Lebens. Und an die Begrenztheit. Und gleichzeitig ein Wachrütteln des Augenblicks, des Moments. Heute – hier und jetzt – lebe ich. 
Die Momentaufnahmen im Leben – sie werden besonders jetzt zu Corona-Zeiten so unendlich wertvoll und kostbar. Weil sie uns erahnen lassen, wie es auch wieder werden kann. So gewisse wie Ostern, der Frühling, die aufgehende Sonne, die Wärme und das Leben nach der Fastenzeit sind, so gewiss ist die Zusage unseres Gottes an sein Volk Israel als Jahwe – ich bin der ich bin für euch da und der Gott Jesu Christi.
 
So gehe hinaus, nach draußen, zieh dich warm an. Genieße und spüre die kalte Luft und die Sonnenstrahlen draußen und erlebe dich als Teil dieser Welt, die sich weiterdreht, immer und fortan, dem Licht entgegen.
Strecke beide Arme nach oben, recke u d strecke dich, atme tief ein und aus und sprich den Gedanken aus, den Kasalla uns in diesen Tagen immer wieder singt „Wir sin immer noch do“. Ja, ich bin immer noch da. Ich lebe und ich darf mich lebendig fühlen.
Greife nach den Dingen, die gerade da sind – nach dem Baum oder Strauch, nach dem Gartenstuhl oder dem Vogelkasten, nach dem Gartenzaun oder der Wiese. 
Und wenn Du magst, dann höre das Lied von Kasalla „Und wir sin immer noch do“ noch einmal, lauter als vorher. Tanz und singe dazu.
 
Und der Segen Gottes, den du mit dem Kreuzzeichen über dich selbst legen darfst, begleite und behüte dich. Gott begleite dich und Deine Lieben mit seiner Liebe und Güte, er blühe auf in deinem Leben und bescheine dich mit seinen Sonnenstrahlen. Er lasse ein Lächeln auf dein Gesicht zaubern und möge dein Lächeln deine Nächste und deinen Nächsten mit hinein nehmen in die unerschütterliche Zusage Gottes an uns: ich bin bei dir. 
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
 
Wolfgang Pütz, Schulseelsorger