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Die Ursulinenschule Hersel gedenkt des 84. Jahrestages der Novemberpogrome 1938.:Gedenken anlässlich des Jahrestages der Novemberpogrome

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Datum:
15. Nov. 2022
Von:
Dr. Carsten Oerder

Am 9. und 10. November hat die Ursulinenschule anlässlich des 84. Jahrestages der Novemberpogrome von 1938 in unterschiedlicher Weise der Opfer gedacht. So wurde zunächst am Mittwoch (09.11.) eine Durchsage mit anschließender Schweigeminute gehalten. Hierbei lag der Fokus verständlicherweise auf den Opfern des Nationalsozialismus‘, doch auch in heutiger Zeit politisch Verfolgter, Diskriminierter und Getöteter wurde gedacht.

"Erinnern für Heute und Morgen"

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Am Donnerstag (10.11.) besuchten Schülerinnen der Realschule (R10a: Dana und Toni Schallenberg und Ema Sander) in Begleitung von Lehrkräften (Frau Hünnekens, Herrn Schlösser und Herrn Boller) die Herseler Gedenkveranstaltung „Erinnern für Heute und Morgen“: Ein Besuch des jüdischen Friedhofs in Hersel und eine dortige Ansprache des Bürgermeisters Christoph Becker eröffneten die Veranstaltung. Anschließend wurde zu vielfältigem Programm in der Rheinhalle eingeladen, das verschiedene Herseler Persönlichkeiten vorstellte, die dem Terrorregime der Nationalsozialisten zum Opfer fielen. Hierunter zählten Filmvorstellungen der Europaschule Bornheim und des Alexander-von-Humboldt Gymnasiums, Musik- und Gesangsbeiträge der Band „hexagram“ und des Jugendchores der evangelischen Kirchengemeinde aus dem Vorgebirge sowie weitere Wortbeiträge.
 
Wir als Ursulinenschule möchten mit der Teilnahme an der Veranstaltung und der Auseinandersetzung mit dieser Thematik ein klares Zeichen gegen Diskriminierung, Rassismus und Gewalt jeglicher Art setzen. Wir stellen uns gegen Ungleichbehandlung und leben das Gebot der christlichen Nächstenliebe. Wir möchten unsere Gesellschaft zu einem besseren Ort machen.

Abdruck der Durchsage vom 09.11.2022:

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„Liebe Ursulinen,
heute -am 09.11.2022- jährt sich zum 84. Mal die sogenannte Reichspogromnacht. Der 9. November 1938 war der Tag, an dem organisierte Schlägertrupps jüdische Geschäfte, Gotteshäuser und andere Einrichtungen in Brand setzten. Es war der Tag, an dem Tausende Jüdinnen und Juden misshandelt, verhaftet oder getötet wurden. Spätestens ab diesem Tag konnte jede/r in Deutschland sehen, dass Antisemitismus und Rassismus bis hin zum Mord staatsoffiziell geworden waren. Diese Nacht war das offizielle Signal zum größten Völkermord in der Geschichte, bei dem etwa 6 Mio. Jüdinnen und Juden brutal ermordet wurden.
Doch auch wenn die Reichspogromnacht mehr als 80 Jahre her ist, merken wir aktuell mehr denn je, dass Diskriminierung, Rassismus, Gewalt, ja sogar Krieg wieder einen Weg in unser aller Alltag gefunden hat.

Wir als Ursulinenschule möchten ein klares Zeichen gegen diese Verbrechen setzen. Niemand von uns kann etwas für die Taten der Nationalsozialisten oder gewaltbereiter Politiker aus heutiger Zeit. Wir alle stehen aber in der Pflicht, unseren Teil dazu beizutragen, dass die Welt ein Stück weit besser wird. Aus diesem Grund möchten wir nun eine Schweigeminute für diejenigen einlegen, die diskriminiert, verfolgt, vertrieben, gefoltert oder gar getötet wurden oder werden."

Raphael Boller