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Brief von Schulleiter Dr. Kühling an die Schulgemeinschaft:Ukraine-Krise

Die Taube spielt in der biblischen Sintflut-Erzählung die Rolle des frohen Botschafters: Eine von Noah ausgelassene Taube kehrt mit einem frischen Olivenzweig im Schnabel zur Arche zurück (Gen 8,11 EU).   Die biblische Sintflut-Erzählung beginnt in (Gen 6,5-7 EU) mit einer Art Kriegserklärung Gottes an die Menschen und die Schöpfung, denn die Erde ist voller Gewalt (Gen 6,13 EU).   Die Rückkehr der Taube mit dem Olivenzweig wird daher als Zeichen des Friedensschlusses verstanden. Die Taube wie der Olivenzweig werden zu Friedenssymbolen.[2]  Symbol, Christentum, Religion, Heiliger Geist, Taube, Theologie, Frieden, Ex-Bild-DB-ID: 21735
Datum:
4. März 2022
Von:
Dr. Carsten Oerder

Hersel, den 4. März 2022

Liebe Schülerinnen,

sehr geehrte Eltern, 

liebe Kolleginnen und Kollegen,

das schreckliche Geschehen des Krieges in der Ukraine berührt uns seit der vergangenen Woche alle sehr. Die Bilder der sinnlosen Zerstörung, die Berichte über die Schicksale der Familien, die Sorgen der Fliehenden – dies alles lässt uns nicht mehr los, und wir suchen nach Auswegen und Hilfestellungen. 

Ich danke den Schülerinnen der SV für ihr unmittelbares Zeichen am Aschermittwoch, das sie mit einer Schweigeminute gesetzt haben und zu dem sie uns eingeladen haben!

Alle Lehrerinnen und Lehrer unserer Schule stehen ihren Schülerinnen als Ansprechpartner zur Verfügung, denen sie ihre besonderen Nöte und Ängste anvertrauen können. Unser Auftrag ist es, mit Umsicht auf die Informationsquellen zu verweisen, denen man vertrauen kann, und vor solchen zu warnen, die Falschmeldungen verbreiten.

Besondere Hinwendung soll denen gelten, die unmittelbar betroffen sind. Sie haben unsere Solidarität, unser Mitgefühl und unsere Unterstützung. Wir werden als Schule bereit sein, Schülerinnen aufzunehmen, die aus dem Kriegsgebiet fliehen mussten. Und wir möchten Hilfsbereitschaft in vielen Bereichen zeigen.

Für die jüngeren Generationen sehe ich darüber hinaus die Pflicht, den Alten, die bereits einen Krieg erlebt haben und nun an dessen Grausamkeit erinnert werden, beizustehen.

Als Christen können wir auch die Stimme zum Gebet erheben, wie es uns aus Frankreich überliefert ist (GL 19,4):

 

Herr, mach mich zum Werkzeug deines Friedens,

dass ich liebe, wo man hasst;

dass ich verzeihe, wo man beleidigt;

dass ich verbinde, wo Streit ist;

dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist; 

dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;

dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;

dass ich Licht entzünde, wo Finsternis;

dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.

In unserer Schulkapelle besteht die Gelegenheit, persönliche Gedanken aufzuschreiben und in einem Korb abzulegen.

Euch und Ihnen allen wünsche ich in dieser schwierigen Zeit viel Kraft und Zuversicht!

Mit freundlichen Grüßen                   

 

Dr. Karl Kühling

Schulleiter