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Schülerinnen der Q2 fuhren nach Berlin:„Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“: Abifahrt 2022 

Studienfahrt Berlin - Bundestag
Datum:
9. Okt. 2022
Von:
Dr. Carsten Oerder

Berlin, 22. September 2022. 21:24 Uhr.  

Nach einer viereinhalbstündigen Zugfahrt sind wir mit nur ein paar Minuten Verspätung endlich am Berliner Hauptbahnhof angekommen [ein Wunder für uns KVB-Fahrerinnen ;)]. 
Die “Berliner Luft” erschlägt uns, nachdem wir die Treppen des Hauptbahnhofs hinaufsteigen und erstmals auf die Stadt treffen. Alle sind gut gelaunt und freuen sich auf eine tolle Zeit.

Studienfahrt Berlin Holocaust-Denkmal

Frau Spitzley und Herr Schüler führen uns in das “Steps Hotel”, welches nur wenige Minuten von unserer Haltestelle entfernt liegt und erstaunlich gutes WLAN für uns bietet.  
Auf dem Weg dorthin halten wir an der bekannten Haltestelle „Museumsinsel“. Nach einer kleinen Einführung und der Erklärung der Hausregeln geht das Licht aus. 

Am ersten Morgen lernen wir die sympathische Katrin Adler kennen, die uns über die nächsten Tage hin begleiten wird.  
Mit dieser erleben wir eine aktive historische-politische Stadterkundung in der neuen Mitte Berlins. Wir sehen den Fernsehturm, den Berliner Dom, die Ukrainische Botschaft, die Berliner Universität und noch viel mehr.  
Danach haben wir einen interaktiven Stadtspaziergang zu den zentralen Denkmälern der Bundesrepublik für die Opfer und Verfolgten des deutschen NS-Regimes gemacht. Ab spätestens 17:00 haben wir jeden Abend Freizeit und können machen was wir wollen.  

Studienfahrt Berlin Brandenburger Tor

Am Samstag, nach Frühstück und Vorbesprechung, gehen wir in die „Blindenwerkstatt Otto Weidt“. Dieser hatte dort zu NS-Zeiten einige blinde jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger vor der Gestapo durch die Arbeit der Herstellung von Bürsten geschützt. 
Danach werden wir durch die Stadt geführt, um Spuren jüdischen Lebens aus der Vergangenheit und Zukunft zu finden. Wir finden einige goldene Stolpersteine, die vor den Häusern zu finden sind, in denen die Betroffenen damals gelebt haben. 

Bei jeder Erkundung der Denkmäler werden wir über unsere Meinung befragt.   

Nach einer kleinen Mittagspause geht es weiter zu dem Museum „Gedenkstätte Deutscher Widerstand“, in dem wir nach einer kleinen Führung eigenständig in Kleingruppen mehr über eine Person herausfinden sollen, und diese dann den anderen vorstellen.  
Einige von uns gehen danach noch zum Brandenburger Tor, da dieses wegen eines Marathons für die nächsten Tage gesperrt sein wird.

Am Sonntag geht es etwas später los. 
Wir arbeiten im Seminarraum unseres Hotels an einem interaktiven Workshop zu „Diskriminierung und Antisemitismus heute“.  
Dort setzen wir uns mit Ausgrenzung und Diskriminierung im Kontext unseres eigenen Lebens auseinander, und schauen einen kleinen Film. 
Um 15 Uhr werden wir dann durch den Bundestag geführt.  
Anschließend erkunden wir eigenständig die Reichtagskuppel. Berlin von oben ist wirklich atemberaubend. 
Wegen des Marathons ist auf den Straßen sehr viel los, die Musik kann man noch bis nach ganz oben hören. Mehr als 45.000 Läufer*innen aus 157 Ländern strömen uns entgegen.  
 
 
 
Die nächste Woche schlägt an.  
Am Montag haben wir eine 4-stündige Fahrradtour vor uns. Zunächst unmotiviert und unzufrieden bezüglich einer Auseinandersetzung mit den guides, radeln wir durch Berlin. Thema ist „das Bauen und Wohnen in Ostberlin seit 1945 als Politikum“.  
Abends ziehen wir in die Jugendbegegnungsstätte Spreeinsel, in der wir für die restlichen Tage verweilen.  
 
Das Programm am Dienstag und Mittwoch ist schon etwas voll gepackter, wobei uns der triste Regen letztenendes doch positiv entgegen kommt und einige Programmpunkte draußen streicht. 

Wir führen ein Zeitzeugengespräch mit Jörg Hildebrandt über seinen Alltag an der Bernauer Straße in den 1950er und 1960er Jahren, schauen uns den ehemaligen Westberliner Arbeiterbezirk „Kreuzberg 61“ in Form einer Stadtrallye an, und führen ein Gespräch mit einem der zwei Geschäftsführer des Clubs Gretchen (diesmal unter der Leitung von Thomas Knapp). Mittags gehen wir zusammen zum Marokkaner, wo wir uns zu jeweils fünft eine Platte voller Köstlichkeiten teilen.  

Am letzten Tag erkunden wir die Ausstellung „Berlin Global“ im Humboldt Forum, reflektieren über die letzten Tage, und werten gemütlich das Gesamtseminar aus. 

Um 16:31 Uhr heißt es dann „Yalla” und “Auf  Wiedersehen, Berlin. Bis zum nächsten Mal!“    

Lena Laufenberg, Q2