Zum Inhalt springen

Frank Wasser geht als Schulleiter der Realschule nach 34 Jahren in Hersel zum 31. Juli 2020 in den Ruhestand.:"Der Lotse geht von Bord": Frank Wasser war 13 Jahre Schulleiter der Realschule

Im corona-bedingt kleinen Kreis wird am heutigen 18. Juni 2020 Realschulrektor Frank Wasser verabschiedet
Fr. Dr. Schwarz-Boenneke, Herr Wasser, Herr Pitsch, Frau Dreiner
Datum:
18. Juni 2020
Von:
Dr. Carsten Oerder

Wir stellen uns unter den Segen Gottes

Dankgottesdienst anlässlich der Verabschiedung von Herrn Wasser

Es war ein kleiner Kreis, der sich zur Verabschiedung von Frank Wasser am Donnerstagmorgen in der Schulkapelle zusammengefunden hat. Herr Wasser stand also schon vor Beginn der Feierlichkeiten vor der schwierigen Aufgabe, die Zahl der Mitfeiernden begrenzen zu müssen. Umso mehr wurde es zu einer intensiven Messfeier, die von Schulpfarrer Wolfgang Pütz und Ursula Rathmann vorbereitet worden war.

Pfarrer Pütz stellte in seiner Predigt zum Evangelium (Mt 6,25-34) und dem Lesungstext aus Gen 12,1-4 heraus, dass Herr Wasser für die Ursulinenschule, für alle an ihr Beteiligten – Lehrerinnen und Lehrer, Eltern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und nicht zuletzt die Schülerinnen – zum Segen geworden ist. Herr Wasser habe sich von Gott und für die Menschen für seine Ursulinenschule in den Dienst nehmen lassen. Er war insgesamt 34 Jahre Lehrer an Gymnasium und Realschule der Ursulinen in Hersel. Im Wortsinn des lateinischen benedicere (segnen) ist er für seine zahllosen Gesprächspartner zum Segen geworden, indem er ihnen Gutes zu sagen vermocht und Gutes getan habe.

Wie Abraham in der alttestamentlichen Lesung habe sich Herr Wasser dann 2007 in den Dienst als Rektor der Realschule nehmen lassen, so Pfarrer Pütz weiter, und habe einen auf Gott vertrauenden, pragmatischen und mit einem Blick in die Zukunft gerichteten Leitungsstil entwickelt, der es seinen Kolleginnen und Kollegen ermöglicht habe, sich unter seiner Führung und Leitung im Sinne der Ursulinenschule Hersel zu entfalten.

Dank und Anerkennung

Hauptabteilungsleiterin Dr. Schwarz-Boenneke

Ihm gebührt dafür unser alle Dank. Und diese Wertschätzung, die ihm entgegengebracht wurde und noch immer entgegengebracht wird, war im Gottesdienst und in der anschließenden kleinen Feierrunde im Forum spürbar. Sie wurde deutlich und erkennbar, dass alle am Schulleben Beteiligten eine „Abordnung“ stellend durften und die Feier(n) mit vorbereitet haben. Frau Beckmann, Herr Dr. Kühling und Herr Schumacher gestalteten den Gottesdienst musikalisch, Frau Rathmann und Pfarrer Pütz legten Wert auf die geschwisterliche Feier im Glauben als evangelische und katholische Christinnen und Christen. Schwester Lioba und Sr. Lucia als Vertreterinnen des Ursulinenkonvents Hersel waren anwesend und auch das Kollegium beider Schulen zeigte sich in den (dieses Mal) männlichen Ministranten, die Herrn Wasser so ihren Respekt zollten.

Am Ende des Gottesdienstes verlas die Hauptabteilungsleiterin Schule/Hochschule im Erzbischöflichen Generalvikariat Köln, Frau Dr. Schwarz-Boenneke, die Urkunde, die der Erzbischof von Köln übermitteln ließ, in der Herrn Wasser für sein segensreiches und langes Wirken an der Ursulinenschule gewürdigt wird.

Würdigung von Herrn Wassers Wirken an der USH

Abteilungsleiter Thomas Pitsch

Bei der anschließenden Feier nebenan im Forum stellte Abteilungsleiter Thomas Pitsch schmunzelnd zu Beginn des „Feierreigens“ fest, dass Herrn Wassers Bitte, keine großen Reden zu halten, nicht nachgekommen werden könne. Herr Pitsch und Frau Dr. Schwarz-Boenneke würdigten Herrn Wasser in aller seiner vielschichtigen Persönlichkeit, sodass der zu Verabschiedende sich zwischendurch wunderte, was alles über ihn bis nach Köln gedrungen sei. Sie würdigten ihn als einen Lehrer durch und durch und dass er sich stets voll für seine Schule eingebracht habe. Die Schilderung von Herrn Wasser als Macher, Organisator, Menschenfreund, spirituellen Menschen, als einen Mann mit „grünem Daumen“ und Freude am Kontakt mit Menschen und vielen weiteren Eigenschaften ließ so manche Teilnehmerin und so manchen Teilnehmer versonnen nicken, denn sie erkannten in den Schilderungen die Facetten unseres Realschulrektors wieder. Er selbst zeigte sich oftmals lächelnd über so viel Lob und freudig überrascht, wie er in der Schulöffentlichkeit und von Lehrerinnen und Lehrern, Eltern, Schülerinnen, den Schulträgervertreterinnen und -vertretern wahrgenommen wurde. Der Dank kam nicht zu kurz und so manche Teilnehmende mussten ein kleines Tränchen in der Messe und im anschließenden Festakt verdrücken – wie auch Herr Wasser selbst gestehen musste.

Geschenkübergabe des Gymnasiums durch Dr. Kühling

Es wurden von allen Seiten Geschenke übergeben, die einmal mehr die Freude über das Wirken von Herrn Wasser dokumentierten: Mehrere Rosensträucher des Lehrerrats des Gymnasiums, ein hochgewachsener Obstbaum der Schulpflegschaft der Realschule, ein Bild der ursulinischen Einrichtungen in Hersel (Schule, St.-Angela-Seniorenhaus, Aegidiussaal, Erinnerungsgarten mit Rhein- und Siebengebirgsblick) von Gymnasialschulleiter Dr. Kühling und vieles mehr. Einmal mehr konnte die Festgemeinschaft bestätigen, dass sie jeweils nur kleine Geschenke zurückgeben hätten von dem großen Geschenk seines Wirkens an unserer Schule hier im Vorgebirge.

Geschenkübergabe des Gymnasiums
Herr Wasser

Zum Schluss kam Herr Wasser selbst zu Wort, aber erst nachdem er die Anwesenden bat, sich vorher noch zu stärken. Denn wie es bei Ansprachen von ihm üblich ist, „mussten“ sich alle beteiligen. Und da aus vielen Gruppierungen, die mit Herrn Wasser im Schulleiteralltag zu tun hatten, Vertreterinnen und Vertreter anwesend waren, konnte er an jeden der Anwesenden (von Frau Dr. Schwarz-Boenneke, Herrn Pitsch und Frau Dreiner als Vertreter des Erzbistums, über Herrn Dr. Kühling als Schulleiter des Gymnasiums, die Lehrratsvertreterinnen beider Schulen, die Elternpflegschaftsvorsitzende, Kollegiumsvertreterinnen, bis hin zum Schulpfarrer, den ehrwürdigen Schwestern des Ursulinenkonvents, Sr. Lioba und Sr. Lucia, und den engsten Verwaltungsmitarbeiterinnen von Herrn Wasser) jeweils eine Sentenz verteilen, die er mit dieser Person verbindet. Das Gesamt dieser Sinnsprüche stelle „Gute Schule 2020“ dar und wie er sich Schule vorstelle und wie er sie versucht habe, sie mit vielen anderen Menschen zu gestalten. Wieder einmal hat es Herr Wasser so geschafft, die Aufmerksamkeit von sich als Person hin auf die Ursulinenschule, die ihm so viel bedeutet, zu lenken.

Gute Schule 2020 - Herrn Wassers Dankrede (4)

Eigentlich hätte Herr Wasser in diesem Sinne seinen Abschied mit einem großen Schulfest beider Schulen mit 1200 Menschen auf dem Schulhof gefeiert und alle wären gekommen und hätten mit ihm gefeiert, hätten ihn gefeiert und ihm gesagt, wie gerne sie ihn haben. Das ging nun leider nicht. Seine Botschaft an uns alle aber ist eindeutig, wenn er sich auf die Gründerin des Ursulinenordens bezieht und uns auffordert, sich weiterhin für unsere Ursulinenschule einzubringen. Hierbei zitiert er aus den Ricordi, aus dem achten Gedenkwort der Hl. Angela Merici und legt uns die Arbeit als Pädagoginnen und Pädagogen für unsere Schülerinnen besonders ans Herz: „Alle sind Geschöpfe Gottes. Ihr wisst nicht, was Er aus ihnen machen.“

Herr Wasser

In diesem Sinne bleiben wir schon ein bisschen traurig zurück, Herrn Wasser nun als ruhenden Pol in unseren Schulen in ursulinischer Tradition, die er so sehr vertreten hat, zu verlieren. Wir haben ihn 2007 als (Schulleiter-)Lotsen begrüßt, der an Bord geht. Nun verabschieden wir ihn und Realschule und Gymnasium werden merken, dass ein wirklicher Lotse von Bord gegangen ist. Wir bleiben aber ganz im Sinne des Ersten Thessalonicherbriefs (1 Thess 5,5) „fröhliche Kinder des Lichts“, wie es jahrzehntelang über dem inzwischen abgerissenen Speisesaal auf einer Holztafel hing und nun wieder im Forum seinen Platz gefunden hat.

Wir sagen Danke, Herr Wasser!