Rom an der Ahr?! Die Lateinkurse auf den Spuren Roms...!


Wir besichtigten die Römervilla und ein römisches Bad. Beide wurden eher zufällig entdeckt. Die Römervilla ist nicht irgendein Haus - neben zahlreichen Zimmern für Familie, Mitarbeiter und Sklaven befindet sich auf der Westseite der Villa ein Privatbad. Für das Bad wurde sogar ein Bach umgeleitet, um die Schwimmbecken mit Wasser zu versorgen. Reste der Hypokaustenheizung, einer Art Fußbodenheizung, ließen sich ebenso erkennen. Da es sich hier um ein größeres Bad handelt, wird vermutet, dass auch andere Personen, die nicht in der Villa lebten, dieses Bad aufsuchen konnten. Um es mit den Worten unseres Guides zu sagen: "De Römer hatten et net nur aan de Fööß, die hatten et och onge de Fööß" ("Die Römer hatten es nicht nur an den Füßen, sondern auch darunter").

Einblicke in das Alltagsleben konnten wir auch gewinnen: So lassen sich Fußspuren von kleinen Kindern, Katzen und allerlei Kleintieren auf den römischen Dachziegeln, die vor Ort gefunden wurden, erkennen, da die Ziegel nach Anfertigung zum Trocknen ins Freie gelegt wurden. Auch das kurze Gedicht eines verzweifelten Schülers lässt sich als Graffito in der Wand erkennen.

Wir besichtigten zudem ein zweites römisches Bad - hier ließen sich ebenfalls alle Typen von Becken erkennen, allerdings im Miniaturformat, da auch dieses Privatbad einer Villa angehörte. In diesem Kontext erhielten wir auch einen Einblick in die Agrartechniken der Kelten, die ja bereits vor der römischen Besatzung und in der Besatzungszeit durch Rom in der Gegend lebten. Während die Kelten, die es sich leisten konnten, römische Wohnkultur übernahmen, lernten die Römer effektives Bearbeiten landwirtschaftlicher Flächen.
Voll mit Eindrücken ging es auf den Weg zurück nach Bonn - das gute Wetter und die spannenden Einblicke ließen den Schienenersatzverkehr rasch vergessen. Ein schöner Tag mit unseren Lateinkursen!