Zum Inhalt springen

Kooperativer Theaterkurs am CoJoBo:Theaterkurs Q1 2020/21 CoJoBo und USH

Auch im Schuljahr 2020/2021 ergab sich ein Kooperationskurs Theater der Q1 des Collegium Josephinums und der Ursulinenschule Hersel. Der Unterricht begann zum Schuljahresbeginn im August 2020 und fand wöchentlich montags und alle zwei Wochen dienstags im Theaterraum des Cojobos mit Frau Klee statt.
Theaterkurs 2021
Datum:
4. Juli 2021
Von:
Dr. Carsten Oerder

Auch im Schuljahr 2020/2021 ergab sich ein Kooperationskurs Theater der Q1 des Collegium Josephinums und der Ursulinenschule Hersel. Der Unterricht begann zum Schuljahresbeginn im August 2020 und fand wöchentlich montags und alle zwei Wochen dienstags im Theaterraum des Cojobos mit Frau Klee statt.

Untereinander kannten sich nur wenige Jungs und Mädchen. Somit herrschte natürlich anfangs eine eher angespannte Stimmung. Deshalb waren die ersten Stunden spielerisch gestaltet, um sich erst einmal näher kennenzulernen und die Stimmung aufzulockern.  Frau Klee führte verschiedene Übungen mit uns durch, zum Beispiel „Rücken an Rücken gehen“, „Maschine“ oder auch Pantomime. Daraufhin haben wir uns der Theorie des Theaters gewidmet und uns hauptsächlich mit verschiedenen Bühnenformen und deren unterschiedlichen Wirkungen beschäftigt. Dadurch konnten wir schon Einiges über das Theater lernen. 

Zeitnah erfuhren wir, welches Theaterstück aufgeführt werden sollte. Es handelte sich um den Roman „Corpus Delicti: Ein Prozess“ von Juli Zeh. 

Juli Zeh thematisiert in ihrem Roman die kritischen Entwicklungen der heutigen Gesellschaft am Beispiel einer Gesundheitsdiktatur, der METHODE, im 21. Jahrhundert. Die METHODE steht für Hygiene, Gesundheit und Überwindung von Krankheit, Epidemie und Pandemie.

Doch an eine Aufführung war noch lange nicht zu denken. Erstmal hieß es: lesen. Während wir uns also außerhalb der Schule mit dem Lesen des Romans beschäftigten, befassten wir uns im Unterricht mit diversen Besetzungskonzepten, Regieanweisungen sowie der Geschichte des Theaters. Außerdem führten wir in Kleingruppen bereits unterschiedliche Minidramen auf. Die Spannungen von Beginn des Schuljahres haben sich somit weitgehend gelegt. 

Wir alle gingen natürlich mit der Erwartung in den Theaterunterricht, am Ende des Schuljahres ein Theaterstück vorzuspielen. Doch Corona machte auch uns einen Strich durch die Rechnung. Frau Klee musste also kurzfristig umdisponieren und stellte dem Kurs unterschiedliche Ersatzleistungen vor. Die Entscheidung fiel schlussendlich auf eine Hörspielproduktion. Die Zeit im Lockdown Anfang des Jahres 2021 nutzten wir für das Schreiben des Drehbuches, entweder alleine oder auch gemeinsam in kleineren Gruppen. Das fertige Drehbuch kann beispielsweise dem zukünftigen Theaterkurs bereitgestellt werden; dann war unsere Arbeit wenigstens nicht ganz umsonst ;)

Nach einigen Wochen Distanzunterricht durften wir dann endlich wieder in der Schule zusammen kommen. Dort wurden wir in drei Gruppen mit jeweils zehn Schüler/-innen eingeteilt. Nun arbeiteten wir in unseren einzelnen Gruppen und es ging darum, das Drehbuch in ein Hörbuch umzuschreiben und ein Storyboard zu erstellen. Dies bedeutete, dass passende Geräusche sowie gegebenenfalls ein Erzähler hinzugefügt wurden. Darauf folgten die Rollenverteilung, das Aufnehmen und definitiv nicht zu vergessen, das Zusammenschneiden der einzelnen Sätze bzw. der Szenen. Dazu gehörte zudem das Erstellen und Hinzufügen (eigener) Soundeffekte. Die Schwierigkeit bei einem Hörspiel war vor allem, sich stark auf seine Stimme zu konzentrieren, um Emotionen und Gefühle so authentisch wie möglich rüberzubringen. Denn Gesten und Körpersprache sehen die Zuhörer ja leider nicht.

In den letzten Stunden vor den Sommerferien trafen wir uns wieder alle zusammen im Klassenraum und präsentierten Auszüge aus allen drei Hörspielen. Dabei zeigte sich, dass trotz wenig bzw. überhaupt keiner Vorerfahrung mit Hörspielen allen drei Gruppen wirklich gute Hörspiele gelungen sind, die einerseits Ähnlichkeiten aufweisen, aber dennoch individuell gestaltet wurden.
 
Abschließend möchten wir uns als Kurs bei Frau Klee bedanken, die uns in diesem Jahr begleitet, uns immer unterstützt hat und stets für Fragen zur Verfügung stand. 
 
Auch wenn eine Aufführung am Ende des Schuljahres leider nicht möglich war, hatten wir eine sehr schöne Zeit, an die wir uns gerne in noch vielen Jahren erinnern.

Eindrücke einiger Schülerinnen und Schüler

Ein Theaterkurs und dann auch noch mit dem Cojobo, das hört sich doch cool an. Ich hab mich mega auf den Koop Kurs gefreut. Leider konnten wir aufgrund der Umstände durch Corona zwar kein Theaterstück aufführen, dennoch hat Frau Klee versucht, das Beste aus dem Jahr rauszuholen und uns Vieles zu ermöglichen. Wenn ihr etwas offener werden wollt oder lernen wollt, besser vor Publikum sprechen zu können, ist der Theaterkurs genau die richtige Wahl.“ (Marie Dembour)
 
Ich hatte mich anfangs drauf gefreut, ein Theaterstück vorzuspielen. Durch Corona konnten wir nur Hörspiele produzieren, jedoch hatte ich viel Spaß am Kurs und würde ihn auch ein zweites Mal wählen.“ (Elias Nabe Elyas)
 
Theater, ohne ein Theaterstück vorzuführen? Diese Frage habe ich mir relativ zügig im Verlauf des Jahres mit einer kritischen Haltung gestellt. Ist aber, wie man gesehen hat, gut umsetzbar. Die Idee eines Hörspiels hat Theater auf eine neue Stufe gebracht, auf der man nicht nur lernt, mit seiner Stimme umzugehen, sondern auch wie man in Rollen schlüpft, was im Endeffekt bei einer Aufführung auch der Fall gewesen wäre. Dazu kommt noch die Kooperation mit der USH, was dem Kurs eine Art Twist gibt und den Kurs in gewisser Hinsicht besonders gemacht hat, vor allem in Gruppenarbeiten. Meiner Meinung nach konnte das Hörspiel die Aufführung nicht zu 100 % ersetzen, aber dennoch eine von Frau Klee aufgestellte und gute Alternative bieten.“ (Noel Ismailov)
 
Als ich mitbekommen habe, dass man Theater als Fach wählen kann, war ich sofort Feuer und Flamme. Und dann auch noch als Kooperation mit dem Cojobo. Das kann ja was werden, dachte ich mir. Rückblickend kann ich aber sagen, dass wir als Kurs gute Arbeit geleistet haben, denn unsere Hörspiele sind alle sehr gut geworden.“ (Luna Raddatz)
 
Während des Theaterunterrichts habe ich gelernt, dass eine Hörspielproduktion sehr sehr viel Arbeit beinhaltet, da man auf viele Kleinigkeiten achten muss, zum Beispiel auf Hintergrundgeräusche und das Schneiden und alles ist auch ziemlich zeitaufwendig. Das denkt man anfangs gar nicht.“ (Glen Müller)