Jahrgangsstufe 10 der Realschule unterwegs:Zwischen Geschichte und Gegenwart – Unsere Abschlussfahrt nach Berlin


Am frühen Morgen machten wir uns – die Schülerinnen der 10. Klassen der Realschule – auf den Weg nach Berlin. Die Busfahrt war lang, aber alles verlief reibungslos. Zwischen Musik, Gesprächen und kleinen Pausen herrschte durchweg gute Stimmung – die Vorfreude auf die Hauptstadt war groß.
Hoch hinaus: Besuch der Reichstagskuppel
Gleich zu Beginn stand ein echtes Highlight auf dem Programm: der Besuch der gläsernen Kuppel des Reichstagsgebäudes. Von dort bot sich ein beeindruckender Rundblick über Berlin – ein Moment, in dem viele von uns erstmals spürten, dass wir mitten im politischen Zentrum Deutschlands stehen.
Hauptstadtspaziergänge & stille Momente
Bei unseren Erkundungstouren durch Berlin erlebten wir die Stadt in all ihren Facetten – geschäftig, geschichtsträchtig und bunt. Besonders eindrücklich war der Besuch des Holocaust-Mahnmals nahe des Brandenburger Tors. Zwischen den hohen Betonstelen wurde es still – viele beschrieben diesen Ort als beklemmend, aber zugleich wichtig und bewegend.
Geschichte zum Anfassen: Gedenkstätte Hohenschönhausen
Ein weiterer prägender Programmpunkt war der Besuch der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Bei einer Führung mit Historikern und einem Zeitzeugen bekamen wir einen tiefen Einblick in die ehemalige Stasi-Untersuchungshaftanstalt. Die Berichte über Überwachung und Gewalt wirkten noch lange nach und hinterließen bleibenden Eindruck.

Eindrückliche Schutzräume: Der Fichtebunker
Wir besuchten auch den Fichtebunker – ursprünglich ein Gasometer, später während des Zweiten Weltkriegs zu einem Luftschutzbunker umgebaut. Besonders eindrucksvoll war, dass hier vor allem Frauen und Kinder Zuflucht suchten. Die beklemmende Enge und Atmosphäre vermittelten ein sehr unmittelbares Gefühl davon, wie sich diese Zeit angefühlt haben muss.
KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen
Der Besuch des Konzentrationslagers Sachsenhausen war sicherlich einer der eindrücklichsten Momente der Fahrt. Wir konnten sehen, hören und teilweise fühlen, wie massiv die Verbrechen der Nationalsozialisten waren. Informationen über die vielen Inhaftierten, über Hunger, Zwangsarbeit, Misshandlungen – über ein System, das geplant und grausam war. Es war traurig, beklemmend, und am Ende war klar: So etwas darf nie wieder passieren. Viele von uns sagten, sie würden diese Eindrücke nicht so schnell vergessen. Man spürte den Kontrast zu den schönen Seiten Berlins – und das ist wichtig.
Mut und Einfallsreichtum: Das Mauermuseum
Im Mauermuseum „Haus am Checkpoint Charlie“ bekamen wir nicht nur zahlreiche Informationen über die Teilung Berlins und mutige Fluchtversuche, sondern auch persönliche Einblicke durch einen Zeitzeugen. Er erzählte von einer Flucht, die er selbst für einen Freund organisiert und erfolgreich durchgeführt hatte – eine Geschichte, die Mut, Loyalität und Entschlossenheit auf besondere Weise zeigte.
Glanz und Akrobatik im Friedrichstadt-Palast
Ein weiterer Höhepunkt war die Show Blinded by Delight im Friedrichstadt-Palast. Wir waren begeistert von der Mischung aus Tanz, Musik und beeindruckender Akrobatik, die die Bühne zum Leben brachte – ein festlicher Abschluss eines erlebnisreichen Tages.

Rückfahrt mit dem Bus
Die Rückfahrt verlief ruhig. Nach den ereignisreichen Tagen nutzten viele von uns die Zeit, um zu schlafen, Musik zu hören oder einfach die gemeinsamen Erlebnisse wirken zu lassen.
Zwischen Geschichte und Großstadtleben
Die Berlinfahrt bot eine gelungene Mischung aus Bildung, Gemeinschaft und Freizeit. Neben den geschichtsträchtigen Orten blieb auch Zeit, die Hauptstadt auf eigene Faust zu erkunden – sei es bei einem gemütlichen Stadtbummel, einer kleinen Shoppingtour oder beim gemeinsamen Essen am Abend. Die Fahrt war vielseitig, eindrucksvoll und wird sicher noch lange in Erinnerung bleiben – als ein gelungener Abschluss einer besonderen Schulzeit.