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Tournee-Theater zu Besuch an der USH: "Nathan" auf der Bühne:Nathan der Weise – tolerante Menschen führen keinen Krieg

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Datum:
18. Juni 2022
Von:
Dr. Carsten Oerder

„Tolerante Menschen führen keinen Krieg.“

„Tolerante Menschen führen keinen Krieg.“ Dieser Satz hätte auch von Gotthold Ephraim Lessing kommen können, der 1779 das dramatische Gedicht „Nathan der Weise“ verfasste. Es geht um potenzielle Konflikte dreier Weltreligionen: Judentum, Christentum und Islam.

Der Protagonist Nathan steht für ein tolerantes und humanes Miteinander und dient als Beispiel einer aufgeklärten Person seines Jahrhunderts. Das Drama spielt zu Zeiten der Kreuzzüge in Jerusalem.

"Nathan der Weise" im Deutschunterricht

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 "Nathan der Weise" wurde im Deutschunterricht der Q1 durchgenommen und deshalb bot es sich an, das eigentlich als Theater verfasste Stück auch auf der Bühne beziehungsweise in der Schulkapelle zu sehen.

Am Mittwoch, den 8. Juli, besuchte die USH ein Tourneetheater, das den Schülerinnen der Q1 das Theaterstück vorspielte. Alle waren gespannt, wie die Schauspieler das dramatische Gedicht darstellen würden. Die Handlung kannte ja jede. Hierbei arbeitete das Theater mit minimalistischen, aber sinnvollen Requisiten sowie passenden Kostümen und Schauspielern, die die jeweilige Rolle authentisch verkörperten.
Unter den Requisiten gab es nur zwei Trittleitern, dazwischen ein Brett und eine Kiste mit den Handelsgütern Nathans. Die Leiter als Symbol der Wahrheit, die sich Stufe für Stufe ihren Weg erklimmt? Oder als Stütze des alten Schauspielers, der nicht nur Nathan und den Klosterbruder spielte, sondern zugleich moderierte. Sein Team bestand aus einer weiteren Schauspielerin, die Recha, Nathans Adoptivtochter spielte und aus dem Schauspieler des Tempelherrn und dem Sultan.

Das Bühnenbild im Hintergrund zeigte die Gotteshäuser der verschiedenen Religionen in Jerusalem. Das Schauspiel und die Kostümwahl waren sehr unterhaltend und füllten die ersten beiden Schulstunden des Tages.

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Da das Stück in der Schulkapelle aufgeführt wurde und keine Mikros verwendet wurden, hallten die langen Dialoge durch den Raum, sodass vielleicht die vorderen, aber unmöglich die letzteren Reihen alles verstehen konnten.

Trotzdem kam die Message Lessings, Toleranz gegenüber jedem auszuüben, bei jeder Zuschauerin an. Bezogen auf den Krieg in der Ukraine erklärte Nathan der Weise, aka der Klosterbruder, aka der Moderator des Stücks am Ende: „Tolerante Menschen führen keinen Krieg.

Sina Bittner, Q1